100 Jahre moderne Zahnmedizin

100 Jahre Zahnarztpraxis Block

1922 von Carl Franz Block gegründet, besteht die Zahnarztpraxis Dr. Block seit nunmehr 100 Jahren. Zum Jubiläum werfen wir mit der Schwiegertochter des Gründers, Dr. Ursula Block, Jahrgang 1939, einen Blick zurück auf die bewegte Praxis- und Familiengeschichte.

v.l. Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Max Grubeanu, Dr. Birgit Grubeanu-Block, Dr. Karl Anton Block, Dr. Ursula Block, Christian Grubeanu, Julian Grubeanu

Die Praxis Dr. Block wurde von Ihrem Schwiegervater Carl Franz gegründet und von Ihnen und Ihrem Mann Karl Anton fortgeführt. Ihr Mann brachte Sie damals auch zur Zahnmedizin. Wie haben Sie ihn kennengelernt?

Das war eine verrückte Sache. Er sah mich einmal und fing dann an, nach mir zu suchen. Über eine alte Klassenkameradin und Klassenfotos fand er heraus, wer ich bin. Ich bekam irgendwann einen Brief, in dem stand, dass er mich gerne kennenlernen würde. Damals studierte er in Bonn und ich ging noch in Trier auf die Schule. Für den 8. Februar 1956 haben wir uns verabredet. Er sagte, er käme zu uns nach Hause und zeitlebens waren wir dann zusammen. 

Sie waren also noch in der Schule. Wann haben Sie Ihr Studium begonnen?

Ich habe 1959 angefangen, in Mainz zu studieren, genau wie mein Mann. Er hatte in Bonn angefangen, ist aber nach Mainz gewechselt, weil dort die Labore besser waren. Mainz war dazumal eine neue Universität. Sie war zwar kleiner, aber moderner.

Und dann kam es schon bald zur Hochzeit?

Nein, nein, erst 1962. [lacht] Wir haben uns verlobt, als mein Mann sein Examen hatte. Dann ging er für zwei Jahre in die Schweiz für seine Assistenzzeit und als er zurückkam, haben wir geheiratet. Er war da fertig, aber ich noch im Studium. Nach der Hochzeit wurde ich mit Gerhard schwanger und habe ein Semester ausgesetzt. In dieser Zeit habe ich meine Doktorarbeit geschrieben. Dann kam bald schon Birgit auf die Welt und auch Christoph. Als er im Kindergarten war, habe ich angefangen zu arbeiten. Da war es 1971.

Die Praxis wurde von Ihrem Schwiegervater Carl Franz gegründet. Welche Erinnerungen haben Sie an ihn?

Ich habe ihn 1956 kennengelernt. Mein Schwiegervater war ein sehr hübscher, attraktiver Mann. Er hat bei der Arbeit immer Kittel, Anzugshose und Krawatte getragen. So ging mein Mann auch noch in die Praxis. Als ich ’71 in die Praxis kam, hatte mein Mann schon mehrere Jahre mit seinem Vater zusammengearbeitet. 1973 ist mein Schwiegervater dann in Rente gegangen.

Die Praxis Dr. Block ist in ihrer Geschichte mehrmals umgezogen. Wie kam es dazu?

Die erste Praxis meines Schwiegervaters war in seinem Elternhaus in der Simeonstraße. Dann ist er mit seiner Familie und Praxis in die Fleischstraße umgezogen. 1935, ein Jahr nach der Geburt meines Mannes, sind sie in die damalige Adolf-Hitler-Straße 8, die heutige Theodor-Heuss-Allee, umgezogen. Ein paar Jahre später konnte Carl ein Haus in der Nachbarschaft erwerben. Nach dem Krieg hieß die Theodor-Heuss-Allee Bahnhofsstraße. Dort, wo unser Haus Nummer 3 stand, steht heute aber die Sparkasse. Die wollte sich damals vergrößern und kam 1967 auf uns zu, ob wir bereit wären, das Haus zu verkaufen. Alle unsere Kinder waren in diesem Haus geboren und ich sage immer gerne: All unsere Kinder wurden in der Halle der Sparkasse geboren. [lacht] Unsere Schwiegereltern haben uns dazumal ihr Schlafzimmer gegeben und sind dann unten ins Esszimmer gezogen. Unten war die Praxis Block. Da das Haus für die ganze Familie zu klein war, gab es die Überlegung, irgendwo in Pluwig oder der Nähe ein Grundstück zu kaufen. Ich war damals sehr dafür, denn mit den drei kleinen Kindern und der Straße vor der Tür … da wäre ein Haus im Grünen schön gewesen. Wir sagten der Sparkasse aber damals: Wenn ein Haus in der Straße zu erwerben ist, wären wir bereit, zu tauschen. Und so kam es dann. In diesem Jahr sind zwei ältere Herrschaften gestorben und wir haben uns für das Haus entschieden, was näher zur Porta Nigra stand. Es wurde dann geplant, abgerissen und neugebaut und 1969 sind wir eingezogen. Dank des Architekten der Sparkasse, Hans Schneider, durften wir in dieser Zeile ein modernes Haus bauen. Das steht in der Theodor-Heuss-Allee 6, wo sich heute noch die Praxis befindet.

Die Familiengeschichte wird fortgeführt, denn Ihre Kinder haben alle einen Doktor-Titel in der Medizin. Wie kam es dazu, dass Ihre Tochter in Ihre Fußstapfen getreten ist?

Birgit hat als Kind schon immer Praxis gespielt, mit Rezeption und Karteikarten. Sie hat Termine vergeben und anderes, aber keine Puppen behandelt. Sie und ihre Freundin Sybille haben die Praxisorganisation lieber gemocht. Als Frau war es damals alleine auch nicht leicht, eine Praxis zu führen und es war zu dieser Zeit auch nicht Birgits Plan. Es kam aber schnell anders. Sie wollte damals einen neuen Wintermantel haben und ihr Vater sagte: „Wenn du im Notdienst hilfst, verdienst du Geld und kannst dir dafür den Mantel kaufen.“ Als sie dann ein Wochenende im Notdienst gearbeitet hatte, sagte Birgit: „Ich mache doch Zahnmedizin.“ Ab diesem Moment war sie nicht mehr davon abzubringen.

Ihre Familie wurde bald um einen weiteren Zahnarzt erweitert, denn Birgit heiratete 1997 Daniel Grubeanu. Wie kam es damals zum Übergang der Praxis an das junge Ehepaar?

Wie bei mir kamen auch bei Birgit zuerst die Hochzeit und die Kinder. Mein Mann und ich haben zu dritt mit Daniel in der Gemeinschaftspraxis Grubeanu und Block gearbeitet. Birgit wartete, bis die Kinder etwas größer waren. Damals bekam man auch nicht so viele Zulassungen. Als Daniel 1998 einstieg, hat er die Zulassung von meinem Mann übernommen. Die Ehepartner waren dann die Assistenten, bis mein Mann und ich 2006 ausgeschieden sind und Birgit meine Zulassung übernahm.

Seit der Praxisgründung durch Ihren Schwiegervater hat sich in der Zahnmedizin einiges gewandelt. Welche Veränderungen gab es während Ihrer Karriere?

Im Vergleich zu heute, muss ich sagen, wenige. Wir haben auf der Universität gelernt, schöne Amalgam-Füllungen zu machen und wie man Zähne erhält. Wenn der Zahn raus musste, kam er raus und dann gab’s eine Prothese. Die Arbeit bestand aus Dingen wie Bohren, Füllung, Abdruck und Prothese machen. Es fing zu unserer Zeit erst alles langsam an.

Was bewundern Sie an der heutigen Zahnmedizin?

Was ich toll finde, ist, dass man – wenn man es nicht will – keine Prothesen mehr tragen muss. Diese herausnehmbaren Dinger kannte man ja schon von seinen eigenen Eltern und ich fand sie immer schrecklich. Als ich noch klein war, es muss 1947 gewesen sein, hatten meine Eltern Besuch. Es war Weihnachtszeit und unser Besucher sagte, mit seiner Prothese könne er die Plätzchen nicht richtig schmecken. Also hat er sie rausgenommen, in meine Puppenküche gelegt und dort vergessen. Ich habe mich am nächsten Morgen so erschrocken. [lacht]

Die Praxis Dr. Block besteht jetzt seit 100 Jahren und noch ist kein Ende in Sicht. Ihre Enkel studieren ebenfalls Zahnmedizin und die nächste Generation steht damit bereit. Wo glauben Sie, liegen die Beweggründe dafür?

Früher war es oft so, dass Kinder das wurden, was ihre Eltern sind. Heute ist das nicht immer möglich und nicht immer der Plan. Bei meinen Enkeln gab es eigentlich nie eine Diskussion. Für sie war es von klein auf klar, dass sie Ärzte werden wollen. Zwei studieren Zahnmedizin, einer Medizin. Sie haben dabei aber nicht auf die Tradition geschaut oder darauf, dass der Ur-Großvater schon Zahnarzt war – sie wollten es einfach.

Wie empfinden Sie das?

Ich finde es sehr gut und es erfüllt mich mit Stolz. Es war schon ein Zufall, dass Birgit Zahnärztin werden wollte. Auch ich wollte erst etwas anderes machen und habe dann meinen Mann kennengelernt. Er sagte damals aber, wir heiraten ja, also studierst du besser das Gleiche wie ich. Und rückblickend war das nicht verkehrt. [lacht]

Eine abschließende Frage, Frau Block: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

In erster Linie denke ich dabei nicht an die Praxis, sondern daran, dass es mir und meinem Mann gut geht und wir noch lange zusammen sind. Was die Praxis und ihre Zukunft betrifft, mache ich mir nämlich überhaupt keine Sorgen – sie liegt in guten Händen.

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